Dass Menschen, die als Kind mit ihrer Begabung allein dastehen, später einen pädagogischen oder heilenden Beruf ausüben, ist überaus naheliegend. In der Zeit der Suche nach einer professionellen und zugewandten Begleitung habe ich damals gespürt, was ich gebraucht hätte.
Gesegnet mit einer glockigen, klaren Solostimme sang ich schon als Kind auf der Kirchenempore und war in meinem Element. Der Gesang und die Orgelklänge haben mein Herz zutiefst berührt. Die Frage „Was möchtest du mal werden“ habe ich mir nie ernsthaft gestellt. Ich wusste es immer: „Sängerin“. Mit dieser etwas ausgefallenen Antwort und meiner Begabung stand ich nun allein da. Die Menschen in meiner Umgebung freuten sich über meinen musikalischen Einsatz und damit war ja alles perfekt. Nur für mich nicht. Die Sehnsucht nach weiterer Förderung meiner Talente blieb ungestillt. So richtete ich schon sehr früh mein ganzes Leben darauf aus, meine Entwicklung selbst zu übernehmen.
Z. B. nahm ich Klavierunterricht ohne ein Klavier zu besitzen und es gelang mir Möglichkeiten zum Üben zu organisieren.